MedUni Campus Mariannengasse Wien

Der neue MedUni Campus Mariannengasse zwischen dem Campus der Universität Wien am Gelände des Alten AKH und der Anlage der Unikliniken (AKH) geht nun in die Realisierungsphase. Am Bauplatz in der Blockbebauung zwischen Spital-, Mariannen- und Höfergasse im 9. Bezirk wurde mit den Abbrucharbeiten begonnen, die bis Dezember 2021 abgeschlossen sein sollen. Sorgsam müssen einzelne Bauteile aus dem Gefüge abgetragen werden, da der Baubestand teilweise unter Denkmal- und Ensembleschutz steht.

Das Projekt in Kooperation mit Delugan Meissl Associated Architects sieht an diesem nicht nur städtebaulich, sondern auch bau- und medizinhistorisch spannenden Ort einen neuen Universitätskomplex vor, der all jene Institute der Medizinischen Fakultät, die zurzeit in der Währingerstraße angesiedelt sind, vereint. Die Vorgaben zum Bauen im Bestand und das umfangreiche Raumprogramm werden als Chance gesehen, in dem verzweigten Gebäude die bauliche Balance zwischen Neu und Alt zu generieren und somit eine einzigartige Atmosphäre zu schaffen.

An den Fassaden ist der Auftritt des Gebäudes klar und selbstbewusst, gegenüber der Umgebung wird jedoch Maßstäblichkeit gewahrt. Die Architektur will Werte wie Lebendigkeit und Präzision, Humanität und Innovation kommunizieren, das Gebäude soll – wie es einer wissenschaftlichen Einrichtung gebührt – neugierig machen und zu Forschung und Erforschung einladen.

Im Erdgeschoß wird eine zentrale Halle als Fortsetzung des Stadtraumes verstanden: Die Überwindung des Höhenunterschieds zwischen den beiden Haupterschließungsebenen gelingt über Rampen, Terrassierungen und Sitzstufen, woraus sich eine sinnvolle Gliederung der halböffentlichen Zone ergibt. Es werden informelle Bereiche für Gespräche, Arbeit in Kleingruppen oder zufälliges Zusammentreffen, auch in Mensa oder Cafeteria, ausgebildet – ein gedeckter Raum, der jedoch urbane Qualität vermittelt und gleichzeitig die schnellste Wegverbindung zwischen Neuem – und Altem AKH-Gelände herstellt.

Über diesem offenen Grundriss des Erdgeschoßes entsteht ein optimiertes Raumkonzept in den darüber liegenden Geschoßen, die in drei parallel verlaufende Trakte gegliedert und durch eine Querspange verbunden sind. An den Schnittstellen sind weitere Zonen für interdisziplinäres Arbeiten geplant. Das gewährleistet optimale vertikale und horizontale Wege und erleichtert die Orientierung innerhalb des Komplexes. Die enorme Höhenentwicklung von bis zu sieben Geschoßen ist im Straßenraum durch die gestaffelten Volumina nicht erkennbar.

Bildnachweis: DMAA

Kategorie: Bildung
Standort: Spitalgasse – Mariannengasse – Höfergasse – Rummelhardtgasse, 1090 Wien
Fertigstellung: 2026
Status: in Planung
Auftraggeber: BIG – Bundesimmobiliengesellschaft mbH., MedUni Wien
BGF: 64.819 m²
Leistung: alle Leistungsphasen
Kooperation: Delugan Meissl Associated Architects